Birgit geht mit einem Arm wunderschöner Trockenblumen über den Hof, wo die ersten Sonnenstrahlen einen milden Tag ankündigen. Bernhard formuliert im Kopf noch die letzten Erklärungen zum Komponieren und summt vor sich hin. Im Kaminzimmer baut Steffen das Equipment für das Fotoseminar auf, während Nina mit Gast-Workshopleiterin Lisa große Köpfe aus Pappe und stapelweise Zeitschriften die Treppe hinaufträgt. Es ist Samstag, der 12.März, Zeit für KreaTief, und wir bereiten uns darauf vor, den angemeldeten Kids mit unseren Gaben zu dienen.
Dieses Mal kommen 14 Jugendliche, die sich an einem der folgenden Workshops beteiligen:
- Frühlingsdeko basteln
- Gestalte deine Identität in Gott
- Gottes Stimme hören
- Fotografie mit dem Handy
- Schreib deinen eigenen Song
Das Ziel ist, dass wir gemeinsam etwas kreieren, ins Gespräch kommen, voneinander lernen und einen liebevollen, sicheren Rahmen für Jugendliche schaffen, mal etwas Neues auszuprobieren.
Während die Fotoschüler auf der Suche nach Spiegelung und Horizontlinien über den Hof und in den Schwesterngarten spazieren, erzählt Birgit den Mädchen ein paar Worte zu dem Kranz, den sie gestalten dürfen. Lisa und Nina öffnen den Morgen mit einer Andacht und zwei Liedern, bevor die Kids sich aus den Zeitschriften Bilder und Worte suchen, die ihre Identität aus ihrer Sicht beschreibt. Der Nachmittag wird hier im Raum noch sehr emotional werden.
Bernhard bringt einer kleinen Gruppe bei, wie man aus Gefühlen Töne macht und sie in einen Song packt, und Priscilla führt ihre Gruppe mit ruhigen Erklärungen dahin, ihre Wahrnehmung gegenüber Gott zu schärfen.
Nach den ersten Stunden wird es Zeit, eine Mittagspause zu machen. Heute gibt es Chili aus einem großen Topf, der über dem offenen Feuer hängt. „Der Tag ist so cool!“, strahlt Nico* (Name geändert), der den Fotokurs macht, als er sich Chili in eine Schale schaufelt.
Sandra* (Name geändert) nickt, sie ist sehr nachdenklich, sie denkt darüber nach, was zu ihrer Identität gehört und was nicht Teil davon ist. „Kann ich gleich weitermachen?“, fragt sie schließlich. Sie hat gerade keine Ruhe für Gemeinschaft und geht zurück zu ihrem Projekt.
So erlebt jeder den Tag im Lechaim ganz anders, aber bisher kamen nur positive Rückmeldungen. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal.